Die EU-Datenschutzgrundverordnung entwickelt sich zum dümmsten Gesetz aller Zeiten. Das Ehrenamt hat der Datenschutzwahn in den letzten Wochen regelrecht in den Wahnsinn getrieben, kleine und mittlere Unternehmen ohnehin, die können, anders als Ehrenamtler, ihren Job auch nicht mal eben so an den Nagel hängen, wenn Rabenvater Staat ihn rechtlich verunmöglicht.
Das nun selbst Behörden nicht mehr wissen was Phase ist, wird niemanden wundern, der sich mit dem neuen EU-Datenschutz ein bisschen beschäftigt hat. Das Ganze ist regelrecht darauf angelegt, nicht sinnvoll umsetzbar zu sein.
Die FDP fordert derweil aktiv ihre Orts- und Kreisverbände dazu auf, Kontaktformulare von ihren Verbands-Webseiten zu löschen und durch die einfache Nennung einer E-Mail-Adresse zu ersetzen. Also ja, Mitarbeiter der Geschäftsstellen klappern einfach alle Untergliederungsseiten der Reihe nach ab (zum wiederholten Male im Zuge der DSGVO-Einführung, übrigens). Was diese Konraktformularphobie mit echtem Datenschutz zu tun hat, das wissen wahrscheinlich nur unsere Brüsseler Oberexperten. Für uns normale Menschen sieht es einfach nur danach aus, als würden wir gezwungen, die Hürde, mit uns in Kontakt zu treten unnötig hochzusetzen. Ein Beispiel von vielen für die Sinnlosigkeit der DSGVO.
Vielleicht sollte die FDP ihr „Digital-Image“ eventuell mal ein wenig mit Inhalten unterfüttern. Indem sie eine sinnvolle Beschlusslage zum Thema Datenschutz entwickelt.
Denn wie sich zur Überraschung aller EU-Datenschützer zeigt, interessiert die Bürger einfach mal überhaupt nicht, das Dienste wie WhatsApp eigentlich überhaupt nicht mehr benutzt werden dürften, würde man den Gesetzestext auch nur irgendwie ernst nehmen, solange man es nicht wirklich muss. Das EU-Gesetz ignoriert vollständig, wie Bürger wirklich ticken, wie ihr Alltag aussieht und wie es um ihre digitale Kompetenz eigentlich bestellt ist. Am Wochenende habe ich an einem Junggesellenabschied teilgenommen. Man möge drei Mal raten, wie da den ganzen Tag teilweise wirklich sehr drastische Saufbilder ausgetauscht worden sind…
Vielleicht glauben EU-Datenschützer ja wirklich selbst, dass es Daten auf magische Weise besser schützt, wenn Datenschutzerklärungen, wie es das neue Gesetz eben verlangt, vier, fünf mal so lang werden und voll mit Paragraphennummern stehen, sich ansonsten aber technisch relativ wenig ändert (von den Millionen abgeschalteten Kontaktformularen, die offenbar das brennendste Problem des Datenschutzes gewesen sind, was vor dem 25.5.2018 wohl niemand wirklich gedacht hätte…). Hier in der realen Welt hat diese langweiligen Erklärungen, die man ohnehin nicht ablehnen kann, aber auch vorher, als sie nur wenige Seiten lang waren kein Mensch gelesen.
Die Datenschutzgrundverordnung entwickelt sich zum dümmsten Gesetz aller Zeiten – und zum Musterbeispiel dafür, wie sehr der Realität (oder auch von Politikern gerne so nett „Lebenswirklichkeit“ genannt) entrückt EU-Parlamentarier tatsächlich sind, wenn sie sich – gefühlt – den lieben langen Tag überlegen, mit welchen Schikanen sie ihre Untertanen als nächstes nerven können, ohne, dass die auch nur einen einzigen brauchbaren Vorteil davon hätten.